15. Drachenbrut

Der rot geschuppte Drache führt den dunkelhaarigen Jungen, das blonde Mädchen, den braunhaarigen Mann und die zwei Zwerge durch die Höhle mit den leuchtenden bunten Kristallen. Erstellt mit Microsoft Designer.
In der Drachenhöhle (KI-generiert)

 

Die Verwandlung dauerte nur wenige Minuten, doch war sie für die fünf Zuschauer ein einzigartiges Erlebnis. Ein warmer Luftstrom strich ihnen um die Wangen. Mit dunkler Stimme sprach der Drache: „Ich vertraue euch, deshalb habe ich euch heute hier hergebracht. Ich möchte euch nicht mehr verheimlichen, wer und was ich wirklich bin.“

 

Von der Schnauze bis zur Schwanzspitze maß der rote Drache gute sechs Schritte, obwohl er noch längst nicht ausgewachsen war. Aus seinen Nüstern quoll schwarzer Rauch und eine purpurne Flamme züngelte aus seinem schnabelartigen Maul. Fyngor wandte sich den auf dem Höhlengrund verstreuten Dracheneiern zu und wärmte sie behutsam mit seinem Feuer. Seine Begleiter sahen seinem Tun einfach schweigend staunend zu. Der junge Drache durchquerte wachen Blickes die Kristallhöhle, damit ihm keines der Eier entging.

 

Mit seiner wohltönenden Stimme wandte Fyngor sich an die Menschen und Zwerge: „Willkommen in der Brutkammer der roten Drachen. Ich wurde von meinem Schwarm zum Brutpfleger bestimmt und kümmere mich daher um meine Generation. Es können Jahrhunderte vergehen, ehe aus einem der Eier ein Drachling schlüpft. Die magischen Kristalle in dieser Höhle nähren sowohl die Eier als auch die jungen Drachen, bis sie die Höhle verlassen können. Kommt mit, ich möchte euch etwas zeigen.“, forderte er die anderen auf. Er ging zielstrebig durch die beleuchtete Kaverne und zeigte mit der linken Pranke aufwärts. Da erkannten seine Freunde, dass die Höhlendecke weit oben einen großen Riss aufwies, durch den auch ein ausgewachsener Drache mit ausgebreiteten Schwingen passen würde. „Von außen ist die Spalte nicht zu erkennen, da meine Vorfahren sie mit einem Zauber verborgen haben.“, stellte Fyngor klar.

 

Daril begann hinter vorgehaltener Hand zu lachen: „Du konntest als jederzeit die Höhle verlassen? Ich dachte, du wärst hier eingeschlossen gewesen, ehe wir dich mitgenommen hatten.“ In den schlangenhaften Augen des Drachen schien es kurz aufzuleuchten. „Ich fühlte mich nach all der Zeit hier unten etwas einsam. Als vor einiger Zeit schon einmal Leute von der Mine aus hierhin durchbrachen, wurde es schnell still und ich schlief wieder ein, nachdem ich meine Pflichten erledigt hatte. Als ihr beide vor einigen Wochen aufgetaucht wart, hatte ich mich gerade wieder um die Brut gekümmert und wollte mich gerade schlafen legen. Danke, dass ihr mich mitgenommen habt. Es ist sehr schön, Freunde zu haben.“Seine letzten Worte richtete er an Max und Elisa, die ihn glücklich anstrahlten.

 

Max’ Vater meldete sich zu Wort. Seine Unsicherheit war deutlich erkennbar, aber er fasste sich ein Herz. „Ich bin mehr als beeindruckt. Noch kann ich mir nichts von alldem erklären, aber ich akzeptiere, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als ich jemals dachte. Würde ich davon anderen Menschen erzählen, würde mir bestimmt niemand glauben, also behalte ich die Geschichte für mich. Ich vertraue dir, Fyngor, weil du meinem Sohn und mir die Wahrheit über dich gezeigt hast.“, gestand Jens dem Drachen vor der Gruppe.

 

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