07. Die leuchtende Höhle

Eine Höhle im Berg, in der es in allen erdenklichen Farben leuchtet. Erstellt mit Adobe Firefly.
Die leuchtende Höhle (KI-generiert)

 

An manchen Stellen waren die Stollen mit Holzbalken abgestützt, wo der Fels nicht tragfähig war und je tiefer die beiden Zwerge in die weitverzweigte Mine hineingingen, umso enger wurden die Gänge. Brog schien sich immer noch hervorragend in dem Tunnelsystem auszukennen. Auch wenn er lange Zeit nicht hier gewesen war, schritt er zielstrebig voran. „Bald sind wir da.“, verkündete er und bog bei der nächsten Gelegenheit rechts in einen Schacht ab, der noch schmaler wurde und merklich abwärts führte. Unerwartet endete der Stollen in einer Wand, die so aussah, als habe jemand einfach aufgehört zu graben. Es lagen sogar noch einzelne Steinbrocken herum, die nicht weggeräumt waren.

 

Brog zog abermals seinen magischen Edelstein hervor. In der Wand öffnete sich ein Loch, durch das ein Mensch oder Zwerg gerade so hindurchpasste. Brog ging auf die Knie und krabbelte durch den engen Durchgang. Daril tat es ihm nach und kroch durch das Loch im Fels. Die Wand war nicht dick, und beide konnten sich direkt wieder aufrichten. Vor ihnen blinkte und glitzerte es auch ohne den fahlen Lichtschein ihrer Lampen. Welch wundervoller Anblick! Kristalle bedeckten Wände, Decke und auch teilweise den Boden der Kaverne. Sie strahlten in allen erdenklichen Farben von Gelb über Orange zu Rot, von Violett zu Blau bis hin zu Grün. Eine Lichtquelle konnte Daril nirgends ausmachen, die das fantastische Funkeln erklären könnte. Mit offenem Mund stand er einfach da und ließ die unwirklich anmutende Szene auf sich wirken.

 

Endlich fand der Postzwerg wieder zu sich. „Wunderschön! Woher kommt das Licht, Brog?“, gab er immer noch erstaunt von sich. Der ältere Bergmann lächelte nur und antwortete: „Das weiß ich auch nicht. Genau ist das Geheimnis dieser Höhle. Ich glaube, wir haben es mit magischen Kristallen zu tun. Diese Vermutung war für Walig und mich der ausschlaggebende Grund, die Existenz der Höhle zu verheimlichen.“ Vorsichtig schritten sie gemeinsam tiefer in den Hohlraum im Fels hinein. Ein warmer Luftzug strich sanft über ihre Gesichter, fast wie ein Rhythmus, wie ruhiges Atmen. In ihren Bäuchen machte sich langsam ein ungutes Gefühl breit, das sie nicht so recht fassen konnten, aber ihnen war nicht wohl dabei, weiterzugehen. Ängstlich schauten die Zwerge einander an. Brog zeigt mit dem Daumen seiner linken Hand Richtung Ausgang, Daril nickte und beide zogen sich so leise wie möglich zurück.

 

Noch bevor sie am Loch in der Wand angekommen waren, verfehlte Daril einen Schritt und knickte mit dem rechten Fuß um, sodass er geräuschvoll hinfiel. „Aua, mein Fuß!“, schrie er auf und die Luft veränderte sich mit einem Male merklich. Ein starker heißer Wind blies plötzlich in die Richtung der Zwerge, die sich mühten, die wundersame Höhle durch den schmalen Durchgang zu verlassen.

„BLEIBT!“, hallte es mit dunkler, befehlender Stimme durch den Berg, worauf Brog und Daril wie versteinert auf dem harten Boden zu liegen kamen.

 

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