Waligs Augen leuchteten auf, als Brog davon gerührt erzählte. Daril wusste, dass es Amethystgeoden gab, die so groß waren, dass zwei oder drei Zwerge darin Platz haben könnten, doch eine ganze Höhle war etwas Einmaliges. „Du musst ihm die Höhle bald zeigen, Brog.“, bat der Greis seinen ehemaligen Mitarbeiter. Brog erhob sich, legte seine rechte Hand an die Brust und sagte: „Ich verspreche es dir, alter Freund. Bald bringe ich Daril in die Mine und zeige ihm unsere Entdeckung.“ Auch Daril erhob sich und tat es seinem Vorredner gleich. „Ich verspreche, dass ich euer Geheimnis für immer wahren werde und freue mich darauf, es bald mit eigenen Augen sehen zu dürfen.“, bekräftigte der Postzwerg. Der alte Minenarbeiter lächelte zufrieden, nahm ein kleines Glöckchen in seine linke Hand, das er wohl die ganze Zeit bei sich gehabt hatte, und läutete es. Kurz darauf erschien seine Frau. „Liebste, meine Freunde sollen noch bei uns essen, ehe sie wieder heimfahren, veranlasse bitte das Nötige. Ich muss mich etwas ausruhen.“
Damit war die Unterredung mit Walig beendet und seine Frau führte den Besuch in das Esszimmer nahe der Küche, aus der es schon gut duftete. „Setzt euch einfach, es gibt heute keine Sitzordnung.“, meinte die Zwergin zu Daril und Brog, die daraufhin an dem schweren großen Holztisch Platz nahmen, an dem acht ebenso robuste Stühle standen. Eine alte Grubenlampe nahm die Mitte des Tisches ein. Kaum saßen sie, kam jemand aus der Küche zu ihnen. Ein blonder Zwerg mit einem dichten gepflegten Bart brachte einen großen Tonkrug Wasser zum Tisch. Hinter ihm trat eine junge zwergische Frau ein, die Ähnlichkeit mit dem Mann hatte, die Becher aus Steingut dabei hatte. Sie begrüßten die Gäste freundlich: „Ich bin Wejk, sie ist meine Tochter Fila. Wir arbeiten für die Herrschaften. Es freut mich, euch kennenzulernen.“ Brog und Daril stellten sich kurz vor während die Bediensteten an sieben der acht Plätze die Becher verteilten. Fila kam kurz darauf mit Essgeschirr zurück und verteilte auch dieses auf dem Tisch. Später brachten sie und ihr Vater noch Knödel und Rotkohl.
Es dauerte nicht lange, dass sich das Esszimmer füllte. Eine ältere Zwergin, die eine blau gemusterte Schürze trug, brachte einen großen Topf voller Gulasch mit. Wejk stellte sie vor: „ Morka, meine Frau, die Köchin.“ Auch der Stalljunge setze sich zu uns, die Hausherrin nahm am Kopfende der Tafel Platz. „Ich danke euch allen, dass ihr hier seid. Lasst uns essen.“, eröffnete sie das Mahl.
Daril genoss das gute Essen und fühlte sich sichtlich wohl. Man machte sich untereinander bekannt und unterhielt sich gut während die Zeit verging
Die Mittagsstunde war schon lange vorbei, als Brog zum Aufbruch drängte: „Langsam sollten wir den Wagen bereit machen, damit wir es vor der Dunkelheit zurück schaffen.“, stellte er fest. Er und Daril bedankten sich bei allen, bevor sie zum Stall gingen und Alfred wieder vor den Karren spannten.
Die Hufe des kleinen kräftigen Pferdes schlugen laut auf das Kopfsteinpflaster der Straße und der Wagen rumpelte hintendrein, als sie gemütlich Richtung Sonnenuntergang nach Hause fuhren.
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