Die Zwerge stiegen vom Wagen. Brog vertraute Daril Alfreds Zügel an und ging durch das Gartentor auf das rustikale Haus zu. Dort läutete er die Glocke, die oberhalb der grün gestrichenen Tür hing. Der jüngere Zwerg folgte mit dem Pferd auf den Hof, wo ihm direkt ein menschlicher Junge entgegenkam. „Hallo, kommen Sie mit, wir bringen ihr Pferd zum Stall!“, rief er Daril entgegen, als er gerade noch mitbekam, wie eine Zwergin die Haustür öffnete und mit Brog sprach, der auf den Postzwerg zeigte. Am Stall machte Daril Alfred vom Wagen los und führte ihn hinein. Der Brabanter schien den jüngeren Zwerg zu mögen, denn er ließ sich problemlos von ihm anbinden und mit dem Hafer füttern, den der Stalljunge brachte. Daril dankte dem Menschen und beeilte sich, Brog einzuholen.
Er wartete noch vor dem Haus auf Daril. Die Frau bat sie beide hinein, nachdem Daril sie gegrüßt und sich vorgestellt hatte. Sie lächelte freundlich und gleichzeitig traurig. „Walig erwartet euch in der Stube.“, sagte sie und wies ihnen den Weg.
Vor dem Kamin saß ein sehr alter Zwerg mit einem dünnen weißen Bart und Glatze in einem großen bequemen Sessel mit braunem Bezug. Seine Beine waren in eine blaue Wolldecke geschlagen. Beinahe konnte man glauben, er würde schlafen, doch er musste den Besuch bemerkt haben. Seine wachen grauen Augen taxierten erst Brog, dann Daril. Ein Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, als er zu reden ansetzte: „Mein Freund, wie schön dich noch einmal sehen zu dürfen.“, wandte er sich mit rasselnder Stimme an Brog und streckte seine Arme nach ihm aus. Eine kurze Umarmung drückte die enge Verbundenheit zwischen den beiden Männern aus. Brog stellte sich vor den alten Walig und zeigte auf seinen Begleiter. „Dieser junge Mann ist Daril, ich vertraue ihm und habe ihn kurz mit der Geschichte bekannt gemacht.“
Der Greis bedeutete den beiden Besuchern, sich auf die beiden Hocker zu setzen, die vor dem Sessel bereitstanden. Brog fuhr fort, nachdem er sich gesetzt hatte: „Er weiß, dass wir damals gemeinsam in der Mine gearbeitet hatten und dabei die Kristallhöhle entdeckten. Mehr hatte ich noch nicht erzählt.“ Daril nickte daraufhin.“Warum ist diese Höhle denn ein Geheimnis? Was ist besonders an ihr?“, fragte der Postbote offen an Walig gerichtet. Der Alte lächelte und begann zu erzählen: „Die Höhle ist ein Schatz der natürlich entstanden ist. Ich wollte nicht, dass jemand von ihr erfährt, damit sie erhalten bleibt, wie wir sie entdeckt hatten. Hier und dort einen Kristall zu ernten oder eine Geode zu finden, ist ein Glücksfall, aber diese Höhle grenzt wahrlich an ein Wunder, das niemand zerstören darf. Sie muss erhalten bleiben.“ Den letzten Satz sagte der alte Steiger mit solchem Nachdruck, dass er begann, schwer zu husten. Seine Frau kam mit besorgtem Gesicht in das Wohnzimmer und gab ihm eine Arznei zu trinken, die seinen Hustenanfall schnell beendete. Brog setzte fort, als die Dame des Hauses das Zimmer wieder verlassen hatte.
„Die Höhle selbst glich einer riesigen Geode. Etwas derart Schönes hatte ich mein Lebtag noch nie gesehen, bis heute nicht.“
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