Den Kopf voller Wolken, den Blick auf den Boden gerichtet trägt es mich schleppend voran mit schmerzenden Kien und knackenden Gelenken. Ich bewege mich mühsam meinem Ziel entgegen. Alle Freude, jeglicher Entusiasmus ist längst verflogen. Die Reise zum Abschluss zu bringen, ist das einzig verbliebene Ziel.
Alt, schwach und gebrochen schlurfe ich zu der einsamen Höhle, die hoch in den Bergen liegt. Ein letzter Marsch, der noch ein letztes Mal meine Ehrhaftigkeit unter Beweis stellen soll.
Im Leben war alles erreicht, die Tage zu Ende gezählt, gesehen was bleibt.
Der spitze Schrei eines Falken reißt mich aus den trübsinnigen Gedanken. Meine Augen suchen den Vogel, der irgendwo zwischen den Felsspitzen durch den Himmel segeln muss. Die Ablenkung nutze ich zur Rast und lasse mich auf einem Stein nieder, krame aus der Gürteltasche ein Stück Trockenfleisch und kaue achtlos darauf herum, den Blick nach oben gerichtet.
Plötzlich saust des Tier wie ein Blitz herab. Scheinbar nur, um mich auszulachen, denn so klingt sein erneuter Schrei für mich. Kaum steigt der Vogel erneut in die Lüfte, sehe ich, dass er seine reglose Beute in den scharfen Krallen hält.
Ich rapple mich auf, ziehe die Jacke enger und setze meinen weg fort.
Zu meinem Erstaunen ist die die Schwere, die mich vorher so sehr belastete, von mir abgefallen. Die Schmerzen in meinen Gliedern sind verflogen und ich fühle mich so frei, wie seit Langem nicht mehr.
Die Höhle kommt in Sichtweite. Ich trete ein, rolle ein Fell aus und lege mich darauf schlafen.
Zufrieden schließe ich zum letzten Mal die Augen.
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